Freitag, 30. März 2012

28.Maerz , Ausflug

Auf unserem Ausflug gestern
-wohl eher `ne Verkaufsfahrt-

gab es Bilder einheimischer Kuenstler im Werksverkauf :
Format < A3 fuer schlappe 700! $ .
Da habe ich gleich gar keine Lust mehr, ueberhaupt was auszuhandeln!
Wir sind gegangen, bevor wir  "das Gesicht verlieren"

Als erstes besuchten wir eine kleine private Kaffee- und Kakaoherstellung.
Das war schon interessant,
wie der teuerste Kaffee der Welt
von der Zibetkatze ausgeschissen wird.
Diese kleine Wildkatze frisst die reifen Kaffekirschen,
auch Kakao und manchmal Zucker.
Alles zusammen wird in deren Magen fermentiert.
Nun ist Warten angesagt.
Die ausgeschiedenen Bohnenwuerstchen werden
gewaschen, geschaelt und geroestet
und anschliessend an die reichsten der Reichen verkauft.
Die Verkostung dort hergestellter Kaffee- und Teesorten schmeckte ja mal interessant!






Das naechste war eine Silberschmiede mit Verkauf.
Das, was ich unbedingt haben wollte,
(polierte Abalone von 5cm Durchmesser mit
 silbernen Sonnenstrahlen um das Kettenloch),
wollten die mir um keinen Preis verkaufen!
1. Ausrede: noch nicht fertig- "Ich nehm`s auch so!"
2. Ausrede dann: Fertigung fuer eine Bestellung.
( Kann man es bald auf QVC sehen?)
Nach ca. 20 min Diskussion
(ein deutscher Verkaeufer haette es nachfertigen lassen oder mit dem Chef geredet)
sind wir auch hier ohne zu kaufen gegangen.!

3. Station: Schnitzerei
Da gab es alles , was man in nanu-nana fuer kleines Geld schon gesehen hat,
hier fuer den 10-fachen Preis!

Der Ausflug hiess eigentlich Ubud, das Kuenstlerdorf
und Affenwald.

Vorbeigefahren sind wir im Auto,
vom Dorf haben wir
in der halben Stunde, die dafuer vorgesehen war,
wieder nur den gleichen Souvenierschrott gesehen.
Wenigstens waren die Affen in einer  schoen angelegten,
mit Skulpturen und ueberwaeltigenden Baumriesen ueberwucherten
Anlage.




 

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Habt ihr gewusst, dass Affen keinen Schliessmuskel haben?

24. Maerz, Rueckfahrt aus Toraja-Land

So, letzter Tag mit dem frueh aufstehen!

Heute die Rueckfahrt von Zentral- ueber Suedsulawesi nach Makassar zum Flughafen.
Abends dann Flug nach Bali.
Also wieder den ganzen Tag im Auto,
vorbei an herrlichster Landschaft im Morgennebel.


Nur kurz Stop an den "erotischen Bergen".
Erkennt jemand irgendwas ?



Ist das nicht ebenso erotisch?




Gegen 15.00 Eintreffen am Flughafen ,
Abflugzeit 17.20 pm.
Naja, dafuer morgen ausschlafen, oder?

Dienstag, 27. März 2012

Hausbau und Codex in Suedsulawesi

Der Hausbau in Suedsulawesi

Traditionell wird mit mindestens drei Giebeln, welche nicht uebereinander stehen muessen, gebaut.
 An neueren Haeusern sind diese nur noch symbolisch dargestellt, z.B. als drei Streifen ueber der Eingangstuer. Mehr Giebel bedeuten hoeheres gesellschaftliches Ansehen.
Die Haeuser werden aus verschiedenen Gruenden als Pfahlbauten errichtet. Die Gruende sind:  wilde Tiere (hier besonders giftige Schlangen), Hochwasser ( was in der Regenzeit haeufig vorkommt) und nicht zu vergessen, die Kosmologie!
Jedes Haus wird in drei horizontale Ebenen eingeteilt:
unterm Haus ist natuerlich die Unterwelt, aber auch die Haustiere leben dort.
In der zweiten Ebene wohnen die Menschen, das ist die Mittel- oder Lebenswelt.
Und der Raum unterm Dach / Giebel stellt die Oberwelt (den Himmel) dar, dort werden die Vorraete aufbewahrt.
Ausserdem hat das Haus an der schmalen Laengsseite drei Fenster, die zu folgenden Raeumen gehoeren:
erster Raum: Gaeste
zweiter Raum: die Eltern und jetzt kommts,
dritter Raum: die Tochter / Toechter
dahinter kommt nur noch die Kueche,
fuer Soehne ist kein Raum vorgesehen, die sollen raus  und arbeiten!



An der Giebelseite befinden sich am oberen Ende zwei gekreuzte Balken, deren Enden den Berufszweig
 des Bewohners symbolisiert.
Hoerner : Haendler und Bauern
kleine Spitze : Fischer
Drachen : Medizinmann oder Hebamme




Haeuser der Toraja


Gemeinsamkeiten zum Hausbau in Suedsulawesi sind der Pfahlbau uns die drei Raeume.

Die Hauser der Toraja unterscheiden sich in mehrern Dingen.Die Raeume  sind voellig anders aufgeteilt:
Der erste Raum dient zum Schlafen,
der mittlere zum Wohnen
und der hintere gehoert den Toten.
Wie bereits erwaehnt, muessen manche Toten recht lange in der Familie bleiben,
da ist ein eigener Raum doch ganz praktisch.
Die Gesamtwohnflaeche fuer alle drei Raeme betraegt geschaetzte 40 qm,
wobei der Wohnraum die groesste Flaeche einnimmt.
Fensterschlitze befinden sich jeweils an den Schmalseiten.
Die Vorraete werden separat in einem Speicher gelagert,
 welcher dieselbe Form wie das Haus hat  und ebenfalls auf Pfaehlen steht,.
Waehrend das Haus nach Norden ausgerichtet ist,
zeigt der gegenueber liegende Speicher immer nach Sueden.
 Die Daecher der Toraja - Haeuser sin den Wasserbueffelhoernern nachempfunden und weit auslaufend.
Im Original sind die Haeuser aus Holz mit Palmblattdach, genau wie die Speicher.
Durch das Kochen in den Wohnraeumen sind viele Haeser abgebrannt.
Neue Bauten werden teilweise nicht wieder in traditioneller Form errichtet.








Adat

stellt den moralischen Verhaltenscodex dar, nach dem das Leben der Menschen in verschiedenen Regionen bestimmt wird. Was im Adat jeweils gelten soll, legen die hoechsten Kasten / Klassen des Gebietes fest.
Das kann regional unterschiedlich sein.
Adat steht auf zwei Saeulen,
die einmal   Ehre, Wuerde, Gesicht wahren und Nationalitaetsbewusstsein beinhalten, und
auf der anderen Seite fuer Liebe, Zaertlichkeit und Verantwortung, aber auch fuer Hass und Mord stehen.



Tiere

Sulawesi hat besondere Tiere, die es nur hier frei lebend gibt, das ist das Barbirusa ( Hirscheber) , das
Anoa ( ein besonders aggressiver Zwergwasserbueffel) und den Maleo (Vogel).

Der heute landestypische Wasserbueffel war in der Vergangenheit den Toraja unbekannt.
 Fuer ihre Zeremonien opferten sie Menschen,
was waehrend der Kolonialherrrschaft der Hollaender streng unter Strafe gestellt wurde.
Die Toraja verlangten Ersatzopfer fuer ihre Traditionen
und der Wasserbueffel wurde eingefuehrt.
Als besonders wertvoll gelten die weissen und gefleckten Bueffel ( Paleko).
Diese haben meist blaue Augen und helle Hoerner. 
Heute sind Wasserbueffel und Reis fuer die Torajas kein Tier und keine Pflanze
sondern "gehoeren zur Familie".






23. Maerz, Toraja - Land

Heute sollten die 4- Sterne Hoehepunkte des Toraja - Volkes auf dem Programm stehen.
Allerdings konnten wir fast gar nicht glauben, dass die gestrigen Erlebnisse
noch uebertroffen werden konnten. 









Noch vor den Besichtigungen besuchten wir den oertlichen Markt, auf dem auch fliegende Fische, kleine Aale und allerlei seltsames angeboten wurde.

Als erstes Highlight besichtigten wir das Holzschnitzzentrum in Ke'te'kesu' ,
wo alle Torajahaeuser noch traditionell errichtet und erhalten werden.
Dort gibt es auch begnadete Holzschnitzer, welche die Tautaus
fuer die Gragrabfiguren schnitzen.
Manche der  Waechter sehen aber auch wirklich erschreckend echt aus, auch nach so vielen Jahren noch!
Alle der Tautaus haben ausgestreckte (bittende) Haende und stechende Augen.
Diese Mimik und Gestik soll die Lebenden dazu auffordern, noch vieeel mehr zu opfern!






 dann die Steingraeber von Lemo, 
anschliessend, noch vor dem Mittagessen, die Hoehlengraeber von Londa 








Das Mittagessen: ( um 3.00 pm)
Huhn im Bambusrohr hatte auch einen total interessanten Geschmack!
Und guckt euch erstmal die schoene Serviette an!


Montag, 26. März 2012

Toilettenspecial - extra fuer Rene'

mit Ladyshaver & cream, Haargummis, Wattebaellchen,
 Duschhaube, Zahnbuersten, und - pasta, Foen und Telefon


Queensgarden, natuerlich mit Tee

 mit Bottleopener und Bidet in Jogyarkarta

 

 

 

 

 

 

 

 

 

im Zug

 

Ganzzimmerduschen in Lava-View und Bone


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganzraumtoilette fuer Eckenpinkler : in den Doerfern als Gemeinschaftstoiletten,

 hier im Bantimurung- Nationalpark

 

Zwei Toiletten welche hier unbedingt dazugehoeren, haben wir aus unterschiedlichen Gruenden nicht fotografiert.:weil es zu schnell ging:

kackern vom Boot aus:

nackiger Hintern raus - hmmm hmm hmm- mit linker Hand und Flusswasser abgeputzt


vor lauter Empoerung:

mehrfache in Gelbabstufungen verfaerbte Piss- Jahresringe im Unterbett
 und weisse Flecken auf dem Laken
"aufgedeckt" im Sahid Jaya **** ! in Makassar

Ich weiss auch nicht, wo die ganzen Bettseicher das Geld her nehmen
um die ganze Welt zu reisen und in 4- Sterne- Hotels zu uebernachten.
Aber fuer das Noetigste, die Nacht- Pampers, fehlt es dann!

 

Katzenklo, das ganz grosse luxurioese mit Meerblick

 

Das Toilettenpapier ist hier ueberall dermassen duenn,

dass ich jetzt verstehe, dass die Einheimischen dessen Benutzung irgendwie sinnlos finden und stattdessen die linke Hand benutzen... 

 

 

 

Ratet mal, fuer wen die Toilette ist? 
Rueckwaerts lesen? 
Falsch! Umum heisst "alle"

 

Freitag, 23. März 2012

Bestattungstraditionen

Sula = schoene
wesi = Insel


Totenzeremonien der Toraja

Es gibt mehrere Arten der Bestattung,
die alle mit grossem zeitlichen und finanziellem Aufwand einhergehen.

Kleine Kinder (die nur die Vorderzaehne haben werden meist im Baumgrab bestattet).
Dazu werden besondere Baeume  ausgehoehlt im Format 20 x 30 cm
 und der Saeugling wird in  Embryonalstellung eingelegt.

Das ist die einzige Beerdigung, welche keine grosse Feier und auch keine Opferung erfordert, weil man annimmt, dass kleine Kinder ohne Suende sind.

Auch Erwachsene koennen  in einem Baumgrab bestattet werden .
Diese Baeume werden gefaellt und ausgehoehlt..
Der Baumriese als Sarg bot bis zu 40 Toten Platz.
Diese Baeume gibt es heute nicht mehr auf Sulawesi.
  Fuer die spektakulaere Bestattung in haengenden Saergen,
die vor Grabraeubern schuetzen sollen und von den Tautaus
 ( den Nachbildungen der Toten in Lebensgrosse)
begleitet weden, gibt es nur bei den Torajas.
























Felsengraeber  (diese Steine entsprechen bei uns den Findlingen)
sind auch in den Felsen vor dem Haus und auf dem Reisfeld moeglich. 



Auch die Bestattung unter riesigen Granitstelen,
 den Megalithen ist ueblich.



In Hoehlengraebern koennen
 ganze Sippen begraben werden.

Alle Arten der Bestattung sind bunter den Toraja bis heute ueblich und moeglich
und gehen mit tagelangen Feiern und Tieropfern einher.